Wine Date: Ferienstimmung im Glas

von | 13. Sep. 2025 | Weingeschichten, Weinvideo

Wine Date ist ein Anlass, den ich wirklich jedem ans Herz lege: egal ob eingefleischte Weinliebhaberin, ambitionierter Weinfreak oder einfach jemand, der Lust hat Wein ganz neu zu entdecken.  

Kennengelernt habe ich die Frau hinter Wine Date – Christina Urhahn – übrigens auf der  Pressereise nach Spanien. Schon damals erzählte sie mir begeistert von ihrem Projekt, das sie zusammen mit Sara Barth organisiert. Und als ich dann gesehen habe, dass ein Wine Date mitten in Luzern stattfindet war ich sofort Feuer und Flamme. Und das Beste: von Bern aus kommt man ganz entspannt mit dem Zug hin – perfekt für einen genussvollen Abend ohne Stress.

Das Wine Date fand in der Kornschütte statt – schöner geht’s kaum! Alles liebevoll und mit viel Herzblut organisiert. Die Atmosphäre war fröhlich, entspannt und sehr stimmig. Nebst den Degus gab’s herzhafte Käse/Fleischplättli, dazu eine Bubbles Bar. Wer mich kennt ahnt: mein Herz machte da ein paar Gümpli mehr.  

Weine für jeden Geschmack 

Coole Weine? Jawoll. Verrückte Weine? Absolut. Likörchen zum Abschluss? Ebenfalls da. Ganze 5½ Stunden (!) habe ich mir Zeit genommen um zu degustieren, plaudern, fragen und lernen. Die Winzerinnen und Winzer oder Fachhändler standen gleich selber hinter den Ständen. Da wird nicht nur eingeschenkt, da wird gefachsimpelt. Und ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind, einen Winzer wiederzutreffen, den ich seit 2019 nicht mehr gesehen hatte.  

Spezialgast war der Stand von Garnacha Origen. Neben ein paar Degus ergab sich dort gleich eine spontane Mini-Foto-Session mit zwei super sympathischen Menschen, die mir als Models herhielten.

Mathias Müller & Martina Holzer beim Garnacha Stand. So härzegi!

Als halbe Heimwehtoskanerin konnte ich natürlich nicht anders: mein erster Halt war direkt bei Podere Colle Castagno. Serge Meyer präsentierte dort feine Tropfen, vom puristischen Naturwein aus der Tonamphore (ganz roh, ganz pur!) über klassischen Sangiovese und Syrah bis hin zum 100% Ciliegolo. Eine autochthone Sorte aus der Toskana, die längst nicht in jedem Glas landet. Alles als IGT deklariert – typisch toskanisch, gleichzeitig aber eigenständig und aufregend.

Dann zog es mich weiter nach Sizilien. Bei Di Giovanna – Wine, Liqueur, Gourmet – tauchte ich mit Markus von DiGiovanna in die sonnendurchfluteten Inselweine ein. Catarratto, Grillo und sogar Chardonnay transportierten mich sofort in die Hitze Siziliens: erfrischend, kräutrig, mit einem Hauch Meeresbrise. Bei den Rotweinen aus Nerello Mascalese und Nero d’Avola fühlte ich mich dann direkt in sandfarbene Städte und flirrende Sommerabende versetzt. Kleiner Tipp am Rande: Di Giovanna findet man an vielen grossen Wein-Events im Jahr – vom Zürcher Weinschiff über die OLMA bis hin zur BEA.

Und dann, mitten im Gewusel, entdeckte ich Christina Urhahn. Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt und sie kurzerhand für ein Mini-Interview entführt.

Zwischen Standgeplauder und Lieblingsflaschen

Lustig wurde es dann am Stand von O.H.O. Frank Oberli der Vater des Winzers erzählte mir in bester Zürimanier von den Weinen – charmant, direkt und mit viel Witz. Auf den Flaschen finden sich ebenso humorvolle Namen wie „Not made from Angelina and Brad“ für den Rosé oder „Wine, because no great ideas were created with a plate of salad“ (oder so ähnlich). Sein Stolz auf Sohn, Weine und die neu gekelterten Tropfen aus dem eigenen Weingut in Rumänien war kaum zu überhören.  

Und dann kam der Moment, bei dem ich mich wirklich gefreut habe wie ein kleines Kind. Gleich nebenan stand Hoss Hauksson. Mein Mann Serge und ich haben ihn 2019 auf seinem Weingut in Rüfenach (AG) kennengelernt – der erste isländische Winzer! Seine Weine sind echte Charakterköpfe: Nischenprodukte, die voller Ideen stecken. Mein Highlight: der Hvitur Wermut, ein Wermut-Schaumwein. Das Prinzip dahinter? Im ersten Jahr wird der Basiswein vinifiziert, im zweiten Jahr sammelt Hoss alle Kräuter, die im Rebberg wachsen, von Wermut über Schafgarbe und Isop bis hin zu Holunderblüten. Dann kommt alles zusammen in die Flasche, wo es weitergärt. Ich war hin und weg! Wenn du Wein magst und Gin nicht abgeneigt bist, musst du das unbedingt probieren.  

Auf meinem Degustationsrundgang machte ich dann noch kurz Halt bei Schindelholz Vins aus Dornach: spannende Rotweine fast aus aller Welt, direkt importiert von kleinen Weingütern. Bei der Gastregion Yvorne gab’s zum Abschluss noch drei Charakter-Chasselas ins Glas.  

Natürlich habe ich längst nicht bei allen Ständen vorbeigeschaut – ich nehme mir einfach immer viel (zu viel) Zeit beim Degustieren. Aber glaub mir, es hätte noch richtig viele coole Entdeckungen gegeben.  

Wie ich am Anfang schon gesagt habe: Wine Date ist ein Anlass, den ich dir wärmstens ans Herz lege. Nimm dir genügend Zeit und Musse, und geh an eines der nächsten Events. Es lohnt sich.  

Zück deinen Kalender, die nächsten Wine Date-Tage dick anstreichen und dich auf ein Gläschen (oder zwei oder drei) in bester Gesellschaft freuen! Wine Date ist kein gewöhnlicher Event – es ist wie ein kleines Feriengefühl im Glas, direkt vor der Haustüre. Und wer weiss, vielleicht findest du deinen neuen Lieblingswein irgendwo zwischen einem feinen Plättli und einem spannenden Schwatz am Stand.  

Einfach hingehen, ausprobieren, geniessen und für ein paar Stunden dem Alltag den Rücken kehren. Santé!  

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